Unternehmen Delhez-Bois sorgt für Unmut bei der Bevölkerung

18.04.2019 – Überhöhte Dioxin- und Chlorwerte sowie furchtbare Lärmbelästigung kennzeichnen derzeit das Bild wieder auf der Industriezone Kaiserbaracke. Im Fokus: das Unternehmen Delhez-Bois. Die Gemeinde Amel und die BIK wollen durchgreifen.

„Die Grenzwerte für Dioxin überschreiten das siebenfache und die Grenzwerte für Chlor sogar das achtfache der zugelassenen Höchstwerte“, lautet das Ergebnis einer Abgasmessung vom November 2018.

Die Gemeinde Amel und auch die Bürgerinitiative wurden aber erst Ende März über diese Messungen informiert.

Schon seit längerem sorgt das Unternehmen Delhez-Bois für Unmut bei der Bevölkerung. Die Lärmbelästigung nimmt bei einigen Einwohnern mitunter dramatische Ausmaße an. „Manche können nicht schlafen und sind regelrecht zermürbt und gleichzeitig wütend“, so das Fazit auf einer jüngsten Versammlung der Bürgerinitiative Kaiserbaracke.

Ein Musterschüler ist das Unternehmen nicht: „Delhez-Bois ist kein unbeschriebenes Blatt: Baugenehmigungen wurden nicht eingehalten. Auch hat Delhez-Bois in den letzten 10 Jahren eine Reihe von Regularisierungsanträgen eingereicht, die unter Auflagen erteilt wurden. Das Problem: mit der Umsetzung hat es immer gehapert“, so BIK-Präsident Gerhard Mertes.

Als bestes Beispiel dient die Begrünung und Bepflanzung des Erdwalls zur Straße hin. Diese Auflage war schon in der ersten Baugenehmigung (mehr als 10 Jahre her) und galt sogar als Vorbedingung für die Errichtung des Heizkraftwerks. „Passiert ist bis heute nichts erkennbares, außer Wildwuchs“, so Gerhard Mertes.

In punkto Lärmbelästigung hat die BI gemeinsam mit der Gemeinde Amel Gespräche mit Delhez-Bois geführt. Dabei wurden alle möglichen Quellen an Lärmbelästigung aufgezeigt und Lösungsansätze erörtert. Leider haben die bisherigen Maßnahmen zu keiner Verbesserung geführt. Im Gegenteil: Die Lärmthematik hat sich verschlechtert und zieht sogar weitere Kreise in die Dörfer Recht und Born, wo Bürger sich um den Schlaf beraubt fühlen.

Ein weiterer Wermutstropfen ist die Tatsache, dass das neue Heizkraftwerk selbst nach Jahren der Fertigstellung noch immer nicht „funktionskonform“ mit der Genehmigung ist.

Delhez-Bois wurde vor einigen Tagen eine Reihe von Forderungen übermittelt und eine enge Überwachung der Fortschritte eingeführt. Ein erstes Gespräch bezüglich dieser Forderungen hat bereits stattgefunden und das Unternehmen glaubt, auch die Ursache für das Abgasproblem gefunden zu haben.

Die Bürgerinitiative Kaiserbaracke will die nächste Messung Ende April abwarten. Sollte diese Messung den gesetzlichen Grenzwerten nicht genügen, fordern wir die sofortige Stilllegung der Anlagen, bis nachgewiesen werden kann, dass die Anlage den Erfordernissen des Lastenheftes entspricht.

Des Weiteren drängt die Bürgerinitiative gemeinsam mit der Gemeinde auf die Regularisierung der Anlage auf den letzten Stand und sofortige Maßnahmen bezüglich Lärmbelästigung.

Dazu werden in den nächsten Tagen Messungen in Recht und Born durchgeführt.

Ein Dankeschön richtet die BI an die Gemeinde Amel für die offene, schnelle und gute Zusammenarbeit.